Wir Ultras wissen, dass Anpassung wichtig ist. Hitzeanpassung beispielsweise, oder auch jede Form von Trainingsreizen, an die sich unser Körper gewöhnen und so seine Leistung erhöhen soll. Aber Ultralaufen ist auch eine menschliche Frage – nicht nur in Bezug auf die Herausforderung, vor die sie den Läufer selbst stellt, sondern auch in Bezug auf die Menschen, die irgendwie mit diesem leicht schwierigen Hobby auskommen müssen. Ein bisschen erinnert mich diese Anpassung immer an die Phasen der Trauer, denn über das Nicht-Warhaben-Wollen über Emotionen kommt irgendwann die Akzeptanz, die bisweilen so weit geht, dass die Beklopptheit des Ultraläufers ganz selbstverständlich in die Tages- Wochen- und Lebensplanung mit einbezogen wird (sog. “paradiesischer Zustand”). Eben in diesem Stadium scheine auch ich angekommen zu sein, denn als Mitte Juli der Plan aufkam, zum Shoppen nach Venlo zu fahren, hieß es direkt “Du könntest doch einfach laufen”. Ja gut, rund 100 Kilometer, das passt. Ein Termin war schnell gefunden und der Plan stand.
„Venlo, Duisburg, das sind doch bürgerliche Kategorien!“ weiterlesenTrainingstagebuch KW 20/21
Es gibt im Läuferleben Höhen und Tiefen. Ungeduld wird bestraft, wie auch Geduld belohnt wird. Das Bedeutet einerseits Zurückhaltung und Gefühl für den eigenen Körper, andererseits aber auch Konsistenz und Durchhaltewillen. Im Moment habe ich hier noch nicht die richtige Balance gefunden. Hartes Training, wie ich es früher getrieben habe, ist im Moment noch nicht wirklich drin, wie mein kleiner Meltdown von KW 19/20 gezeigt hat. Dennoch hat der hier behandelte Zeitraum mit einem ziemlich coolen Ultra durchaus seine Höhen gehabt.
„Trainingstagebuch KW 20/21“ weiterlesenCat Content #27: Happy Aua – Bielefeld-Münster
Mehr als zwei Jahre ist es schon her, da sind Jan, Matthias und ich von Münster nach Bielefeld gelaufen. Ich erinnere mich dunkel daran, dass Jan und ich uns bereits im Winter eine Fortsetzung im Jahr 2020 vorgenommen hatten. Dazu ist es am vergangenen Freitag gekommen, eher unverhofft und spontan – aber das ist ja für derartige Vorhaben nicht unbedingt schlecht, wenn man nur über ausreichend Erfahrung verfügt. Frei nach dem Motto “Back to Back!” ging es dieses Mal andersherum, nämlich von Bielefeld nach Münster. Wie es uns auf der in weiten Teilen wirklich sehr schönen Strecke ergangen ist, hört ihr am besten im angehängten Tondokument selbst nach. Viel Erfolg!
„Cat Content #27: Happy Aua – Bielefeld-Münster“ weiterlesenCat Content #25: Kandel-Laber
Der @Morningrunner Sebastian ist bei den diesjährigen Meisterschaften über 100km in Kandel gestartet. Nach einer guten Vorbereitung hat er seine erste dreistellige Distanz in sehr guten 10:08 absolviert und hat nebenbei noch die Bronzemedaille in seiner Altersklasse abgeräumt. Grund genug, ihn mal wieder vor das Mikro zu zerren:
„Cat Content #25: Kandel-Laber“ weiterlesenNur noch 16 Stunden weitermachen! – der Mauerweglauf 2019
Als ich ins Ziel lief, starrten meine Klamotten vor Salz. Salz, das ich in den fast 24 Stunden meiner Reise um das ehemalige Westberlin ausgeschwitzt hatte. Es war zwischenzeitlich 27 Grad warm gewesen und ich hatte in der Hitze gelitten. Allerdings war ich da schon so weggetreten und mit mir selbst beschäftigt, dass ich das kaum mitbekam. Ich litt einfach nur noch alles weg, was so an Unbill den Weg entlang kam. Müdigkeit, Verzweiflung, weil ich bei Kilometer 70 eigentlich schon zum Aufgeben bereit war? Leide ich weg. Die Hitze und kraftzehrende Überwindung bei jedem Schritt? Klar doch, ich mache einfach noch ein bisschen weiter. Endlose Geradeaus-Strecken im Süden der Stadt, schon in der Dunkelheit, mit dem Bewusstsein, dass es auch jetzt noch elendig weit war? Ja gut. Nur noch diese paar Schritte. Am Ende waren die letzten Kilometer durch die Straßen von Berlin-Mitte wie der Gang durch ein schwarzes, endloses Labyrinth ohn’ Wiederkehr. Und doch war schließlich, im Morgengrauen des Sonntags, der so fern erscheinende Moment gekommen, an dem es wirklich nur noch ein paar Schritte waren. Ich war ich innerlich genauso verbraucht und gerupft, wie ich aussah. Alles war weg, alles leergefegt, die letzte Energie aufgebraucht. Und dennoch brachte mich dieses Untensein wieder ganz nach oben.
„Nur noch 16 Stunden weitermachen! – der Mauerweglauf 2019“ weiterlesenCat Content # 24: Mauerweglauf 2019
Gut vorbereitet war ich auf meinen zweiten 100-Miler nicht. Dass es dadurch eine besondere mentale Herausforderung werden würde, war mir im Vorhinein klar. Dass ich bereits ab Stunde acht ganz im Zeichen des Schwarzen Regenbogens unterwegs sein würde, hatte ich allerdings nicht gedacht Wie ich die mentale Kraftprobe für fast 16 Stunden durchgehalten und irgendwie doch noch unter 24 Stunden gefinished habe, hört Ihr in meiner Laufreportage:
WeiterlesenCat Content #23: The Road to Berlin
Krass, wie ein bestimmter Tag dann doch irgendwann mit Macht auf einen zugeflogen kommt. Mega vorbereitet bin ich nicht, aber motiviert. Und wehtun wird es ja sowieso… Während ich hier in Berlin hocke und auf morgen warte, ist Schluppe auf den Etappenwagen aufgesprungen – oder hat sich vielmehr selbst einen gebaut. Aber hört selbst!
„Cat Content #23: The Road to Berlin“ weiterlesenGut für den Kreis-Lauf: Regattabahn 50
Als ich am Sommeranfang nach ein wenig Verletzungehampel meine restliche Trainingszeit bis zum Mauerweglauf geplant habe, fiel mein Blick auf den 13. Juli. Mein Laufkalender bedeutete mir, dass an diesem Tag der Regattabahn 50 stattfinden würde, ein neunründiger 50-Kilometer-Lauf um die Regattabahn in Duisburg. Das Teilnehmerfeld dieses Laufs war in den letzten Jahren recht beschaulich gewesen, die Organisation übernimmt der örtliche Laufclub. Es gibt feste Toiletten und Duschen, einen Parkplatz und zwei VP’e auf der nicht ganz sechs Kilometer langen und nahezu flachen Strecke. Warum also nicht dort starten und einen weiteren Longrun in netter Gesellschaft hinter mich bringen?
„Gut für den Kreis-Lauf: Regattabahn 50“ weiterlesenCat Content #22: Kölnpfad 110 2019
Der Kölnpfad 2019 war wieder einmal von großer Hitze geprägt wie auch im letzten Jahr hat das dem Starterfeld eine hohe Abbruchquote beschert. Ich habe auch sehr kämpfen müssen, aber ich habe es irgendwie geschafft, meinen Hintern ins Ziel zu schleppen. Eine Geschichte von Hitze, Abkühlung und einen großartigen Ultralauf.
WHEW 100 – wenn alles stimmt
Das Training
Fachwissen und Training sind nur die halbe Miete, sagt man ja so gerne, der Rest ist Erfahrung. Und immer wieder müssen wir erfahren, dass dieses geflügelte Wort Gültigkeit besitzt. Bereits bevor ich den WHEW 100 hinter mich gebracht hatte, war mir dieser Umstand sehr bewusst.
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