Venlo, Duisburg, das sind doch bürgerliche Kategorien!

Wir Ultras wissen, dass Anpassung wichtig ist. Hitzeanpassung beispielsweise, oder auch jede Form von Trainingsreizen, an die sich unser Körper gewöhnen und so seine Leistung erhöhen soll. Aber Ultralaufen ist auch eine menschliche Frage – nicht nur in Bezug auf die Herausforderung, vor die sie den Läufer selbst stellt, sondern auch in Bezug auf die Menschen, die irgendwie mit diesem leicht schwierigen Hobby auskommen müssen. Ein bisschen erinnert mich diese Anpassung immer an die Phasen der Trauer, denn über das Nicht-Warhaben-Wollen über Emotionen kommt irgendwann die Akzeptanz, die bisweilen so weit geht, dass die Beklopptheit des Ultraläufers ganz selbstverständlich in die Tages- Wochen- und Lebensplanung mit einbezogen wird (sog. “paradiesischer Zustand”). Eben in diesem Stadium scheine auch ich angekommen zu sein, denn als Mitte Juli der Plan aufkam, zum Shoppen nach Venlo zu fahren, hieß es direkt “Du könntest doch einfach laufen”. Ja gut, rund 100 Kilometer, das passt. Ein Termin war schnell gefunden und der Plan stand.

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Cat Content #21: Tiger Street Club – The Eve of Destruction

Was? Schon wieder 9 Wochen vergangen? Es ist echt episch, wie der Trubel im Moment die Zeit an mir vorbei treibt. In den letzten vier Wochen haben Schluppi und ich einen regen Whatsapp-Austausch über unsere aktuelle Lauferei miteinander gepflegt und beschlossen, damit in die Schnaufcast-Lücke hineinzustoßen. In der vorliegenden Episode geht es um meine kleine Fußverletzung, die mich drei Wochen Training gekostet hat, das Laufen bei Hitze und unsere Highlights in diesem Zeitraum: Schluppes Pacing-Abenteuer auf den letzten 25km von Marinas WIBOLT-Abenteuer, während ich die Tage bis zum Kölnpfad zähle. Morgen ist es nun endlich soweit. Seien wir gespannt, was 35 Grad und 110 Kilometer so mit mir machen…

Weiter als Du denkst – das Jahr 2018

Voll die Seuche!


Jahresrückblicke, diese Seuche aus der Hexenküche, aus der auch Markus Lanz einst gekrochen kam! Als Läufer kann man an die Scheißigkeit von “Leute 2018” anknüpfen, indem man lang und breit auf irgendwelchen Zahlen herumreitet und jeden einzelnen Murks wieder auspackt, um ihn ein zweites Mal durchzukauen.
Sicher, auch ich bin nicht immun gegen die Geschichten, die einem im Laufe eines Jahres zustoßen. Gewiss ist es auch gut, am Ende eines Laufs, einer Woche, eines Monats, eines Jahres, oder wann auch immer irgendein willkürlich festgelegter und nachträglich legitimierter Zeitraum vorbei ist, Resümee zu ziehen. Ich finde es nur wichtig, dass das Ganze nicht in einer Selbstzerfleischungs- oder Selbstbespiegelungsschau endet. Ein Blick zurück sollte uns helfen, den Läufer und Menschen, der wir sind, widerzuspiegeln – mehr noch: uns eine Richtung vorzugeben, die uns näher an den Läufer und Menschen heranzuführen, der wir sein wollen, besser zu werden, was auch immer das für uns bedeutet. Was habe ich richtig gemacht? Was habe ich falsch gemacht? Was hat mich zum Weinen gebracht in diesem Jahr, im Guten wie im Schlechten? Beide Seiten der Medaille gehören dazu. Wenn Du nie gefallen bist, kannst Du Dich nicht daran erinnern, wie es sich angefühlt hat, wieder aufzustehen und weiterzumachen, wie es irgendwann wieder besser geworden ist und die neu gewonnene Stärke Dich größer gemacht hat. Was also habe ich als Läufer und als Mensch im Jahr 2018 lernen könne, dürfen und müssen?

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Running Personality

What matters is that we learn to be the best version of ourselves. You are the one running the race. Nobody else can do it quite the same. So, stay loyal, stay true, and when needed, refine and turn that faucet to hot. But don’t full-out conform or sell out, because nobody can take the shot quite like you. Even if they tried, they’d probably be a mile wide and 20 degrees too cold.

Zach Miller – Hot Water

Hte it

Wovor ich eigentlich davon liefe, bin ich schon gefragt worden, nachdem ich erzählt hatte, welchen Sport ich betreibe. Ob ich nicht wisse, dass das nicht gut für meine Knie sei, hat mich ein Kollege gefragt, der seine schon seit ein paar Jahren nur im Spiegel betrachten kann. In meiner sehr geschätzten Peer-Group aus Gleichbekloppten sind diese und die vielen anderen Sprüche, die wir zu hören bekommen, schon zu Memes geworden, die wir nicht ganz ohne Freude immer wieder in neuen Varianten zum Besten geben.

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Am Anfang des schwarzen Regenbogens

Ich erinnere mich noch gut, wie damals 2015, als ich das erste Mal gedanklich in die Ultrawelt vorgedrungen bin, die Tortour de Ruhr in meinen Augen eine völlig andere Bewertung erfuhr. Was zuvor wie in einem Nebel der völligen Beklopptheit zu liegen und kaum zu erfassen schien, tauchte plötzlich auf und erhielt klare Konturen – nicht, dass diese Befreiung des Blicks schon bedeutet hätte, dass sie nun für mich bezwingbar sein würde, denn vor mir lag gewissermaßen ein Berg, der von seiner Wolkendecke befreit worden war; dennoch aber sah ich erstmals die Spitze und beschloss, eines Tages wenigstens weit oben in ihre Nähe zu kommen. Damals, nach der Tortour 2016, brach ich also zu einer langen, läuferischen Reise auf.

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Tigi goes Tortour: Interviewreihe im Schnaufcast!

Endlich ist das Jahr 2018 angebrochen und die Tortour de Ruhr 2018 rückt mehr und mehr in greifbare Nähe. Ich sitze unterdessen hier, freue mich über meine in den besonders dunklen Monaten geschaffene Basis und verteile die ersten wahnwitzig-langen Läufe auf die nächsten Monate. Darüber zu schreiben und weitere Inhalte zu produzieren, war ohnehin mein Ziel, doch das Angebot von Flo vom Schnaufcast, im Podcast alle paar Wochen über meine Fortschritte im Training zu sprechen, meinen strategischen Ansatz und meine Bemühungen, eine Crew zu formen, die dafür sorgt, dass ich nur noch einen Fuß vor den anderen setzen, atmen und kauen muss, ist eine tolle Gelegenheit! Ich freue mich sehr darauf, mit Flo, den ich in vielerlei Hinsicht sehr liebgewonnen habe, auf den letzten Metern der nun fast zweijährigen Reise zur Tortour einen wirklich tollen und leidenschaftlichen Begleiter gefunden zu haben. Die zusätzliche Perspektive von außen wird sicherlich einen wertvollen Zugewinn bedeuten!

Sofern Ihr Euch für das Thema interessiert und die Sache verfolgen wollt, schaut doch hier im Blog vorbei (im Menü Straße findet Ihr ein Untermenü zur TtdR 2018), lauscht meinem eigenen Podcast und lasst Euch unsere Sendungen im Schnaufcast nicht entgehen! Beide Podcasts findet Ihr auch bei iTunes und den meisten anderen Verzeichnissen.

Menschen, Meilen, Abenteuer: Das Laufjahr 2017

Jahresrückblicke. Auch so eine Tradition aus der Hölle. Nicht, dass sie nicht sinnvoll wären oder an sich nervig – es ist die schiere Häufung des Immergleichen, die nervt. Das gilt aber vor allem für die Zusammenfassung der Weltgeschehnisse, die es jedes Jahr in ungefähr zwölf Varianten gibt; sie setzen zwar unterschiedliche Akzente, aber in den vermeintlichen Höhe- oder Tiefpunkten zeigen sie doch immer wieder das Gleiche. Ermüdend. Der Vorteil: ich muss sie mir nicht anschauen – was ich auch mache, und zwar mit Nachdruck!

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