Nicht perfekt, aber wirklich gut: der Hoka One One Clayton

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Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich von einem meiner anderen, schwer gepolsterten Hokas umsteige auf diesen deutlich dynamischeren, aber nicht weniger komfortablen Schuh (was ich momentan noch selten tue, wie ich unten beschreiben werde): nicht nur das deutlich feschere Aussehen dieses Schuhs, vergleicht man ihn mit anderen Langstreckenmodellen wie dem Clifton oder dem Stinson, sondern auch die andere Dynamik des Schuhs wissen durchaus zu begeistern. Beim ersten Antritt bereits wird deutlich, dass Hoka im Fersenbereich weiterhin auf eine weiche Polsterung setzt, während der Mittelfußbereich wesentlich straffer aufsetzt, als die durchgehend weichen, o.g. Modelle des französischen Maximalschuhherstellers.

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Auch das Obermaterial des Schuhs scheint auf Geschwindigkeit ausgelegt: lediglich der Fersenbereich und die Zunge sind leicht gepolstert, während der Rest des Schuhs oberhalb der Sohle nur aus einem dünnen Mesh zu bestehen scheint, wobei es in der ungepolsterten, vorderen Hälfte des Schuhs durch eine von außen aufgebrachte Wabenstruktur aus Kunststoff verstärkt wird. Das einzige Verstärkungselement bildet hier ein schwarz markierter Kunststoffsteg, der die Schnürosen auf Höhe der vorletzten Öse (von der Fußspitze aus gesehen) auf beiden Seiten mit der Sohle verbindet – und auf der Innenseite dadurch eine Problemstelle bildet, dazu später mehr. Die Außensohle scheint aus einem ähnlich weichen Material zu bestehen, wie das Dämpfungsmaterial selbst, es gibt keinerlei Hartgummi, was auf steinigen Wegen und auf Asphalt für eine Menge Grip sorgt, allerdings auch die Lebensdauer der Sohle verkürzen dürfte.

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Gut:

  • Durch den sparsamen Materialeinsatz und die Hoka-typischen Polsterungsmaterialien gibt Hoka für diesen immer noch stark gepolsterte Schuh rund 200 Gramm (bei Gr. 42 2/3) an, fast 100 Gramm weniger, als der Stinson 3.
  • Zusammen mit der guten Poslterungsverteilung zwischen Ferse und Mittelfuß ergibt sich ein sehr dynamisches Laufgefühl – der Schuh will einfach schneller!
  • Der fette Fußabdruck (Hoka nennt das etwas marketingkonformer “Oversize Active Foot Frame”) bietet Stabilität in allen Lebenslagen.
  • Die weiche Sohle bietet sehr guten Gripp auf jeder Art von Steinboden (von Asphalt bis Schotter) und dürfte auch auf trockenem Waldboden keine Probleme machen.

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Schlecht:

  • Zugleich fordert dies seinen Tribut: nach nicht einmal dreistelliger Kilometerzahl macht sich erster Abrieb bemerkbar.
  • Zudem ist der oben bereits erwähnte schwarze Steg ein Problem für breitere Füße: bereits nach wenigen Kilometern schmerzt es an dieser Stelle auf der Innenseite beider Füße. Ich scheine nicht der Einzige mit diesem Problem zu sein, auch der “Ginger Runner” Ethan Newberry erwähnt Ähnliches in seinem Video-Review, in den Kommentaren häufen sich die Berichte über ähnliche Erfahrungen.

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Fazit: Guter Schuh mit einem schmerzhaften Fehler (at least for me)

Unterm Strich bin ich wirklich angetan von diesem Schuh, der sich aber leider noch gegen meine Füße wehrt. Ich hoffe, ich bekomme das Problem in den Griff. Einige andere Clayton-Besitzer berichten von Linderung durch die Nutzung anderer Innensohlen, doch selbst eine deutlich breitere Sohle aus dem Asics GT 2000-3, die ich beim letzten Lauf über 23km ausprobiert habe, konnten das Problem nicht lösen. Ich hoffe, meine Füße werden sich daran gewöhnen, denn der Clayton läuft sich wirklich gut, ich würde ihn sehr gern auch mal auf Strecken über 20-25km testen. Läufern, die sich für den Schuh interessieren, rate ich dringend zu einer Anprobe – nehmt den beschriebenen Bereich unbedingt genau in Augenschein, denn das Reibungsproblem macht sich zumindest bei mir erst nach einer Weile bemerkbar.

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