Cat Content #1: Kölnpfad 2017-Spezial

Der diesjährige Kölnpfad hatte erstmals einen Nachtlauf – da durften Schluppenchris und ich natürlich nicht fehlen. Also haben wir uns am vergangenen Samstagnachmittag auf den Weg in die Stadt am Rhein gemacht und sind mitgelaufen. Praktischerweise hatte ich kurz zuvor mit dem Gedanken gespielt, zusätzlich zum Schreiben über das Laufen auch ein wenig zu Podcasten – die Gelegenheit war also günstig, die Sache gleich mal auszuprobieren. Hier also mein erster Versuch, der den körperlichen und geistigen Niedergang einer Kleinstgruppe Ultraläufer binnen einer Nacht dokumentiert. Ich denke, ich werde in Zukunft ab und an schnaufcastähnliche Beiträge direkt von der Laufstrecke fabrizieren und auch das eine oder andere Rennen für die Nachwelt festhalten, ob diese will, oder nicht! Bestimmt werde ich darin noch besser, kein Meister ist ja bislang tatsächlich vollausgestattet vom Himmel gefallen. Viel Erfolg also beim Zuhören!

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12 Monate, 100 Meilen und ein Knie.

017

Pausen sind unerlässlich, wenn man sich derartiges erkämpft hat, wie ich in den letzten Monaten. Bevor man wieder einsteigt, muss man alle Blessuren ausheilen lassen und im wahrsten Sinne des Wortes die Füße still halten. Ich weiß das. Ich habe mich fast immer daran gehalten. Ich erinnere mich an einen schönen Morgen zu Hause, kaum eine Woche nach dem WHEW; ich sitze zu Hause auf der Couch, gerade vom Dienst heimgekommen und denke: “Ich muss vernünftig sein und warten, bis das Knie wieder mitmacht”, völlig ohne Zweifel, “aber toll finden muss ich das ja dennoch nicht!” Ich bin vorübergehend zu einem dieser Läufer geworden, der nicht läuft und sich fühlt, wie ein Fisch an Land. Ich sehe meine Felle wegschwimmen, mit jedem Tag ein bisschen von meiner Form schwinden. Meine Runalyze-Marathon-Form ist kurzer Zeit von 1060 auf 550% gesunken – nicht, dass diese Zahl wirklich viel aussagt, aber sie bestätigt mein Gefühl, dass die unzähligen Stunden, die ich mir um die Ohren gehauen habe, im Nu von der Oberfläche abzublättern scheinen, wie alter Lack von einer wettergeplagten Holzwand.

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The Battle of Wounded Knee – WHEW 100

… und irgendwann kam er dann doch, der bei der Anmeldung im letzten Herbst noch so weit entfernt erscheinende 6. Mai 2017, der Tag, auf den ich ein halbes Jahr hintrainiert hatte, der Tag, an dem ich meine erste dreistellige Wegstrecke hinter mich bringen wollte und der zum ersten großen Meilenstein auf dem Weg zum 100-Meiler der Tortour de Ruhr 2018 werden sollte, jenem großen Ziel, dass ich im Frühling des letzten Jahres auf meine Agenda gesetzt hatte. Ich hatte den ganzen Winter und frühen Frühling hindurch hart und konsistent trainiert und ging mit gehörigem Respekt, aber auch gestärktem Selbstbewusstsein und einem Plan ins Tapering. Dem Ansatz von David Roche folgend, reduzierte ich lediglich die Distanz und nicht die Belastung, um meine Leistungsfähigkeit bis zum Renntag beizubehalten und gleichzeitig den Körper regenerieren zu lassen.

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It’s been a long way: das WHEW-Training ist beendet!

Es war noch ein langer Weg damals im Dezember, als ich mich endgültig für den WHEW 100 angemeldet hatte. Ich erinnere mich gut an den riesigen Berg an Kilometern, der sich zwischen meinem ersten 100-Kilometer-Lauf und meinem damaligen Selbst auftürmte. Ich war gerade von einem grippalen Infekt genesen und hatte in der Zwischenzeit einen groben Trainingsplan ausgearbeitet, der innerhalb eines Vierwochenzyklus drei Belastungswochen mit mindestens 100 Wochenkilometern und einer reduzierten Regenerationswoche vorsah.

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Tief im Westen

wo die Sonne verstaubt/ist es besser, viel besser, als man glaubt! – so sang Herbert Grönemeyer 1984 erstmals und tut es bis heute. Dass wir schon seit Jahren – ja, mittlerweile seit Jahrzehnten – nur noch aus der verblassenden Erinnerung um den industriellen Charakter unserer Heimat wissen, macht uns nicht weniger stolz auf diese Vergangenheit, hat sie uns doch all die wundervollen Trassen beschert, die wir heute erlaufen oder erradeln können; die Ausblicke von den langsam zuwachsenden Halden und die Fördertürme und umstrukturierten Zechen- und Hüttengelände, die uns heute einerseits Erholung und Kultur versprechen und doch auch zugleich die tief in uns schlummernde kollektive Erinnerung an Maschinenlärm, Staub und Feuer wecken, eine Erinnerung, die nicht uns selbst entstammt und doch zu uns gehört, wie die A40 oder die Zeche Zollverein.

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Adventure 3.0 – Die Ultimate Direction Peter Bakwin Adventure Vest 3.0

Nachdem mich das neue Modell des Adv Skin 12 Sets von Salomon enttäuscht hat, musste eine Alternative für ganz lange Läufe her. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Möglichkeit, mit meinem Bestand an Flaschen weiterarbeiten und auf Softflasks verzichten zu können (die Modelle von Salomon gefallen mir beim besten Willen nicht).

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Verschlimmbessert? Salomon S-Lab Adv Skin 12 (2017)

Was Laufwesten angeht, ist Salomon definitiv ganz vorn im Markt unterwegs. Schaut man sich Bildmaterial von Trail- und Ultraläufen an, sind die charakteristischen Sets der französischen Firma gefühlt an jedem zweiten Läufer zu sehen. Das liegt vor allem an der Qualität des gebotenen Produkts, das mit einem extrem guten Tragekomfort und einer guten Anordnung des gebotenen Stauraums aufwartet. Zwei Jahre nach der letzten Überarbeitung des Designs hat sind nun erneut aktualisierte Versionen des Adv Skin 5 und 12 Sets erschienen: im Wesentlichen ist dabei das Verschluss-System und die Taschenanordnung an der Front angepasst worden. Grund genug für mich, mir mal die neue Version des 12 sets kommen zu lassen und anzusehen.

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“Waren wir hier nicht schon neun Mal?” – 50km in Rodgau

Ich kenne die 50km-Distanz ganz gut, ich weiß, was es heißt, fünf Stunden zu laufen. Das habe ich schon oft getan, doch spätestens nach meinem grippalen Infekt im November habe ich einen übergroßen Respekt vor der Distanz entwickelt, nicht zuletzt, weil mein als Wiedereinstieg in die Distanzsteigerung gedachter Trainingsmarathon zwar mal eben in den Kalender eingetragen, aber nicht mal eben zu laufen war. Da der WEHW 100 noch weit entfernt lag und ausreichend Platz für einen Neuaufbau mit dem Ziel blieb, den längsten Lauf auf 75km zu steigern, startete ich wieder bei 30 und endete zwei Wochen vor dem Rodgau-Wochenende mit einem ziemlich befriedigenden 47km-Lauf im Sechser-Schnitt. Da eine Regenerationswoche anstand, überschnitten sich das Rodgau-Wochenende und die 50km-Marke als meine nächste Distanzsteigerung, während sich bei Twitter das Personal für eine epische Prä-Ultra-Nudelkonferenz formierte. Blieb nur noch das Unbehagen, zehnmal um den gleichen Pott rennen zu müssen – sicherlich angesichts der Tatsache, dass sich schon auf meiner Heimatstrecke bei dem Gedanken an sich wiederholende Streckenabschnitte ein kleiner, verheulter und trotzig strampelnder Teil von meiner Persönlichkeit abspaltet und mit einem dicken, schartigen Ast auf meiner Motivation herumprügeln, kein besonders vorteilhafter Faktor.

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Auf halber Strecke: das Jahr 2016 in Wörtern (und auch ein paar Zahlen)

Perfekt war 2016 aus läuferischer Sicht nicht, denn es finden sich große Lücken in den Monatsübersichten. Besonders der Anfang des Jahres war mit einem anderthalbmonatigen Krankheitsausfall durchaus alles andere als ideal. Dennoch steht am Ende in dieser Hinsicht die positive Erkenntnis, dass ich – trotz großer Umfangs- und Intensitätssteigerungen – keine großen Verletzungen zu beklagen hatte – anscheinend habe ich langsam meinen Weg gefunden.

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