Woche 13: (115km)
Dienstag: 30km@4:32 (2:16)
Nachdem der Fuß sich einigermaßen erholt hatte, konnte ich endlich wieder einen schnellen 30er angehen. Diese harten, weil sehr schnellen langen Läufe machen wirklich Spaß, hauen aber auch ordentlich rein.
Ich startete am Dienstag recht schnell und mit einigen Zweifeln, ob ich nicht so früh schon ein bisschen sehr tief in die Körnerschublade griff, doch überließ ich mich dem Moment und lief die ersten Kilometer deutlich unter 4:30. Am Kaisberg verlor ich naturgemäß ein wenig, konnte mir jedoch im Abstieg wieder eine 4:32 erlaufen, die ich während der gesamten zweiten Hälfte des Laufs verteidigen konnte. Wenngleich das letzte Drittel langsam mühsam wurde und die letzten zwei bis drei Kilometer ein richtiger Kampf, habe ich die 4:32 nach Hause laufen und meine Zeit auf dieser Strecke und Distanz auf 2:16 verbessern können. Wie so oft ging allerdings nach dieser Einheit nicht mehr viel bei mir: nicht einschlafen unter der Dusche, Couch-Seitenlage und regelmäßige Käsebrotzufuhr waren das Gebot der Stunde!
Samstag: 85km Münster – Bielefeld (11:49)
Mehr war in der Woche dann auch nicht drin; die Laufgelegenheit am Donnerstag ließ ich verstreichen, weil das Wetter eher schlecht war und für den Ostersamstag mit Matthias und Jan ein ganz langer Lauf von Münster nach Bielefeld geplant war.
Wir starteten am Samstagmorgen um kurz nach neun vom Bahnhof in Münster und liefen auf einer abwechslungsreichen und wirklich schönen Strecke über Telgte, Warendorf und Harsewinkel, unterstützt durch zwei VP bei Kilometer 34 und 58, bis in den Abend hinein durch und erreichten Bielefeld nach nicht ganz zwölf Stunden. Ein schöner Lauf bei angenehmen Temperaturen mit zwei sympathischen Mitstreitern!
Woche 14: (97,5km)
Dienstag: 14km @4:19 (1:00)
Ich startete mit einem schnellen, kurzen Lauf in die neue Woche. Bei Böen bis Windstärke vier waren besonders die letzten Kilometer ein wenig mühsam. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend.
Donnerstag: 22km@4:31 (1:39)
Am Donnerstag machte sich dann doch die Belastung des Wochenendes bemerkbar: die 4:31 war besonders auf den letzten Kilometern kaum zu halten, ich war froh, als ich im Ziel war. Auch der Fuß tat wieder ein wenig weh.
Freitag: 28km@ 5:02 (2:21)
Auch der angepeilte 30er lief nicht so, wie er sollte. Obwohl ich bereits mit einer 4:40er-Pace anlief, was an sich ein einigermaßen moderates Tempo wäre, merkte ich zum Beginn des zweiten Drittels, dass ich an diesem Tag dieses Niveau nicht würde halten können. Zudem schmerzte der Fuß noch immer ein wenig. Ich bekam den Fuß in den Griff, weswegen ich den Plan, nur 17km zu laufen, doch wieder verwarf. Die zweite Hälfte lief ich dann mit 5.20er Paces, doch noch immer mühevoll und bemühte mich, das schöne Wetter zu genießen.
Sonntag: 10km+23km
Der Tag begann mit einer gemeinsamen Runde mit Caro und Tobi, die sehr locker war. Nachdem ich beim Grillen am Nachmittag dann ordentlich zugeschlagen hatte, beschloss ich, noch mindestens 14km alleine anzuhängen. Ich startete im TDL-Tempo, doch der volle Magen und die Temperaturen um die 24 Grad sorgten für derartige Seitenstiche, dass ich fünf Minuten pausieren musste. Ich beschloss, im Longrun-Tempo zu weiterzulaufen und stattdessen noch eine kleine Seerunde anzuhängen. Mit sinkenden Temperaturen wurde ich zunehmend schneller und lief am Ende eine zufriedenstellende 4:41 auf 23 Kilometer – ein versöhnlicher Wochenabschluss mit knapp unter 100 Kilometern, allerdings wieder mit einem Ziehen im Fuß.
Woche 15: 125km
Donnerstag 4,5+14,3km
Ich ließ meinem Fuß ein paar Tage Ruhe und startete erst am Donnerstag wieder, dieses Mal für eine kurze Hafenrunde mit Caro und Basti, dann für eine längere Runde mit Basti allein; am Ende kamen schöne, lockere 18 Kilometer zusammen, getrübt von wiederkehrenden, leichten Schmerzen im Fuß.
Freitag: 76km RZR
Nach einer abendlichen Schuhanprobe entschied ich mich angesichts des leichten Ziehens für den Schuh, der sich am angenehmsten anfühlte – den Clayton 2 – entfernte die Heel-Lock-Schnürung und lief am nächsten Tag möglichst entspannt los. Anfangs schmerzte der Fuß noch ein wenig, doch das ließ schnell nach. Die Rumspinnerei meines Pulsgurtes irritierte mich bis Kilometer 38 kolossal, doch da ich mich gut fühlte, lief ich weiter. Der Lauf wurde immer netter, da ich merkte, dass ich das Tempo knapp unter sechs sehr gut durchhielt. Mehr und mehr wurde klar, dass ich die Strecke bis zum Ende ohne Leiden würde laufen können würde. Auch, wenn ich auf den letzten fünf Kilometern Einiges an Geschwindigkeit verlor, blieb es dann auch dabei. Eine wirklich schöne Runde, die mir nach einer etwas durchwachsenen Trainingsbilanz der letzten Woche wieder ein weniger mehr Selbstvertrauen gegeben hat.
Sonntag: 30km@4:38 (2:19)
An sich wollte ich den 30er nicht ganz so schnell laufen, doch es hat schnell Spaß gemacht und seit dem 76er am Donnerstag waren die Fußschmerzen weg. So schnürte ich den Altra Duo auf Heel Lock und rannte. Ich erreichte angesichts der zu erwartenden Ermüdung durch den Donnerstag und Müdigkeit durch einen 24-Stunden-Dienst eine ziemlich gute 4:38, allerdings machte der Fuß wieder leichte Mucken.
Woche 16: 103km
Da ich am Wochenende zugesagt habe, Schluppe bei METM zu unterstützen, blieben mir für diese Woche lediglich zwei Lauftage, die ich mit Langstrecken-Einheiten füllen wollte – ich rechnete wieder mit abklingenden Fußbeschwerden, die zudem durch das Lauffreihe Wochenende und Dienste am Freitag und Montag insgesamt vier Tage Pause bekommen würden:
Dienstag: 30km @5:52 (2:56)
Um ein wenig entspannter zu laufen, ging ich auf Kathis Angebot ein und nahm ihre Radbegleitung in Anspruch. Bei bestem Wetter liefen wir meine 30er-Strecke ab und quatschten fast drei Stunden lang über dies und das. Mein Fuß machte sich auch hier wieder bemerkbar – insgesamt aber ein sehr schöner Lauf!
Donnerstag: 73km RZR
Heiß würde es werden an diesem Tag, das war schon im Vorhinein klar. Deswegen startete ich bereits um acht Uhr, um so weit wie möglich in kühlerem Wetter zu laufen. Bis zum Aufstieg nach Sprockhövel hatte mich die Hitze allerdings eingeholt, aber gar nicht so sehr tangiert. Auf der Elbschebahn-Trasse nach Wengern ging es dann allerings rapide bergab, da ich dort eine ganze Weile in der prallen Sonne laufen musste. Für die 12 Kilometer reichte der noch übriggebliebene Liter Isozeug nicht mehr aus, zudem das mehr als körperwarme Getränk auch nicht wirklich erfrischend wirkte, sondern sofort zu verpuffen schien. Nachdem ich im Wetteraner Ortseingang einen Schlenker zu einer Tankstelle gelaufen war, nur um diese geschlossen wiederzufinden, kürzte ich die Strecke um drei Kilometer und lief die Hälfte der verbliebenen drei nur zur Hälfte. Der Trainingsreiz war ohnehin gesetzt und die Hitze vergleichsweise gut gemeistert.
Cui Bono?
Ich kann mit diesem Zyklus sehr zufrieden sein, denn ich habe in der Zeit insgesamt drei Ultradistanzen jenseits der 70 Kilometer absolviert, die allgemeine Form ist ziemlich gut und ich fühle mich auch mental schon sehr gut aufgestellt. Der WHEW wird sein Übriges tun, hoffe ich.