Wie zwei Bekloppte sich gegenseitig durch den Wald schleiften.
Lange hatten wir auf diesen Tag hingefiebert, jeder auf seine Weise. Chris oft mit, wie es mir vorkam, ein wenig zu viel Respekt, ich eher entspannt und geradezu leichtsinnig unbedacht. 66 Kilometer, das ist ja kaum mehr, als mein letzter Lauf. Doch irgendwann in den letzten Tagen vor jener just vergangenen Samstagnacht dämmerte es mir dann doch, dass man einen Lauf entlang der Ruhr, auch, wenn er an sich auf andere Weise eine große Leistung ist, dennoch nicht für vergleichbar halten kann, wenn jener andere Lauf etwa durch den Teutoburger Wald verläuft und den Läufer nicht nur mit einstelligen Temperaturen und Dunkelheit, sondern auch mit einer nicht ganz zu vernachlässigenden Summe an Höhenmetern konfrontiert. Auf was hatte ich mich da wieder eingelassen? War ich verrückt geworden? Ich schob diese Zweifel von mir, machte meine noch vorhaltende Müdigkeit verantwortlich, die sich in meine Knochen gefressen zu haben schien. So verließ ich die Familienfeier, die mir mit Kuchen und Pizza als perfekte Pastaparty gedient hatte, ein wenig früher und setzte noch eine weitere Schlaf-Einheit auf den Trainingsplan. Nach anderthalb Stunden Ruhe fühlte ich mich wesentlich besser, war gut gelaunt und fit. Ja, Du bist wahnsinnig, aber das ist in diesem Metier eine Grundvoraussetzung, also los!
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